17.11.15: VIENNA ART WEEK 2015: MAK-Symposium – Kann Kunst die Welt verbessern? Orientierungen für die Vienna Biennale 2017
19:00–24:00 Uhr
MAK-Säulenhalle
Im Rahmen der VIENNA ART WEEK 2015 Creating Common Good
Eintritt frei
Kunst wird oft als „Seismograph“ gesellschaftspolitischer Entwicklungen bezeichnet. Sie ist gegenwärtig besonders gefordert, weil die Digitalisierung alle Lebensbereiche grundlegend verändert. Man kann von einem neuen Zeitalter sprechen, das den Menschen und die von ihm bestimmte Welt in den Mittelpunkt stellt: das „Anthropozän“ oder eine „neue Moderne“. Die Digitale Moderne hat enorme Potenziale, birgt aber auch große Risiken, nicht zuletzt durch einen Affektmangel und die zunehmende Ausbreitung von Zweckrationalität in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Technik – und Kultur. Angesichts der Lernfähigkeit digitaler Technologien wird in den nächsten Jahrzehnten ein erheblicher Teil manueller und geistiger Arbeit durch „Maschinen“ (künstliche Intelligenz/Robotik) ersetzt werden. Die Erarbeitung und Gestaltung zukunftsweisender Konzepte zur Sicherung menschlicher Selbstbestimmung und sinnstiftender Lebensentwürfe ist jedoch maßgeblich auf menschliche Kreativität angewiesen.
Damit kommt den Künsten eine zentrale Rolle in der Digitalen Moderne zu. Während Design und Architektur vielfach die Definition von „Kreativität als Problemlösungsprozess“ verkörpern, kann und will die bildende Kunst nicht für direkte Problemlösung instrumentalisiert werden. In diesem Freiraum jenseits unmittelbarer Nützlichkeit kann die Kunst ihr eigenständiges, unverwechselbares Potenzial entfalten. Mit dem fortlaufenden soziokulturellen Transformationsprozess, der mit der Digitalisierung in Gang gesetzt wurde, erhält die Kunst die Chance, zur Schaffung von Identität, Erkenntnis und neuen Werten für die Gesellschaft nachhaltig beizutragen.
19:15–20:15 Uhr
Podiumsdiskussion
MAK-Direktor und VIENNA BIENNALE-Initiator Christoph Thun-Hohenstein diskutiert mit
Heinrich Dunst, Künstler
Bettina Goetz, Architektin
Dorit Margreiter, Künstlerin
die Frage „Kann Kunst die Welt verbessern?“. Und wenn ja, wie?
20:30–21:30 Uhr
Statements zeitgenössischer KünstlerInnen
Die vom MAK eingeladenen KünstlerInnen
Mladen Bizumic
Andreas Fogarasi
Sonia Leimer
Valentin Ruhry
Anna Witt
präsentieren kurze Statements (á 10 Minuten) und fünf ausgewählte Bilder zum Thema „Kann Kunst die Welt verbessern?“.
21:30–22:30 Uhr
KünstlerInnengespräch
Anschließende Diskussion mit Mladen Bizumic, Andreas Fogarasi, Sonia Leimer, Valentin Ruhry und Anna Witt mit Inputs aus dem Kreis der Partnerinstitutionen der VIENNA BIENNALE 2015 und des Vienna Biennale Circle unter Beteiligung des Publikums.
Moderation: Marlies Wirth, MAK-Kuratorin
Die Veranstaltung findet vorwiegend in deutscher Sprache statt.